Sonntag, 31. Januar 2010
Heute morgen war es schon viel wärmer als gestern (kein Wind), trotzdem war der Platz am Morgen noch mit Reif bedeckt, so dass es einen ‘Frost Delay’ gab.
Was bei uns der Sonntagsfahrer auf der Straße ist, scheint hier der Sonntagsgolfer auf dem Golfplatz zu sein… wir sind ja nun wirklich nicht die Speed Golferinnen, aber die drei Damen, die vor uns abschlugen, waren soo atemberaubend langsam, dass wir zwischen jedem Loch bestimmt eine Zigarette hätten rauchen können (wenn wir noch rauchen würden). Beim Putten wurde erstmal noch von den letzten Erlebnissen erzählt und dann schaute jede der anderen zu, wie sie den Ball am Loch vorbei puttete. Eingelocht wurde mit großem Gejauchze gefeiert – wir warteten nur darauf, dass bei jedem eingelochten Ball eine Champagnerflasche geöffnet wird. Eine der Damen war etwas rundlicher und in Rosa gekleidet – wir haben sie dann Miss Piggy getauft (leider können wir von der Dame kein Foto liefern). Am 10. Loch war dann vor der Damenrunde noch ein 4er Herrenflight, der noch langsamer war, so dass wir uns entschlossen, dem Drama ein Ende zu bereiten und statt dessen Richtung Tucson zu fahren.
Das Wetter war herrlich und nach einem kurzen Stopp beim Golfsmith, wo wir uns einige Golf-Kleinigkeiten besorgten, ging es zum Saguaro National Park (Eintritt 10 Dollar pro Fahrzeug). Dieser National Park ist Teil der Sonora Wüste, der einzigen Wüste, wo der für den Wilden Westen typische Kaktus wächst. Er kann bis zu 150 – 200 Jahre alt werden und wiegt dann ca 18 Tonnen!! Hier in der Gegend wurden daher auch viele der amerikanischen Western gedreht.
Neben dem Saguaro gibt es aber noch ganz viele andere Kakteen, unter anderem den Cholla Kaktus, der die Fähigkeit besitzt, nah an ihm vorbei gehende Lebewesen mit seinen Dornen zu bewerfen – nun, ganz so ist es nicht, aber die Dornen gehen so leicht ab und haken so widerlich in der Haut fest, dass man sagen kann, der Kaktus springt einen an. Es gibt dort auch Felsenmalereien der früher dort lebenden Ureinwohner, die diese Zeichnungen vor fast 10.000 Jahren dort hinterlassen haben. Deren Bedeutung ist bis heute unklar.
Die Luft in der Gegend ist so klar, dass wir von einem Aussichtspunkt aus Berge sehen konnten, die 80 Meilen, d.h. über 120 km entfernt sind. Der Sonnenuntergang war atemberaubend.
Hinzuzufügen ist dem Tag nicht allzu viel. Morgen geht es weiter zum nächsten Hotel und somit einem neuen Golfplatz – wir sind schon gespannt!