Freitag 25.6.2010
Wir fahren über’s Wochenende nach Prag – Kommst Du mit? Das ist der Beginn dieses Eintrags. Grund ist ein Konzert von ‘Gossip’, das wir gerne sehen wollen.
Die Fahrt führt über die Autobahn nach Deggendorf, Landstrasse über Bayrisch-Eisenstein nach Pilsen und dann den Rest nach Prag wieder über die Autobahn (hier Vignettenzwang, 250 Kč für 10 Tage). Die Anfahrt zum Hotel gestaltet sich zuerst etwas nervig, da mein Navi spinnt und uns Haken schlagen lässt, Offensichtlich hilft es, das Navi zuerst mal zu ignorieren und nach Karte (freytag und bernd 1:20000, erstanden in meinem Lieblingsladen für Landkartenfetischistinnen, der Geobuchhandlung in München) zu fahren. Irgendwann kriegt sich das Navi wieder ein und zeigt die richtige Strecke. Fahren nach Navi (zumindest meinem Modell) ist nicht ganz einfach, da sich oft die Straße teilt und man die richtige Seite finden muß. Da heisst es, nicht nervös zu werden.
Unser Hotel, das ‘Plaza Alta’, liegt im Bezirk 7 von Prag, der einen gemischen EIndruck hinterlässt: zum Teil gibt es noch alte graue Häser, die durchaus renovierungsbedüftig sind, zum anderen hat die moderne Arbeitswelt in Form von Bürogebäuden und schicken Wohnsilos schon Einzug gehalten. Immerhin gibt es hier keine sozialistischen Plattenbauten, wie man sie in anderen Stadtbezirken noch findet.
Vom Zimmer bin ich angenehm überrascht, da es recht geräumig und für den Preis eine echte Sensation ist. Das Doppenzimmer kostet etwa € 65.- pro Nacht. Einzelzimmer gab’s keins, sodaß ich für mich das gleiche bezahle.Das Zimmer hat sogar eine extra Toilette, was zu zweit durchaus Sinn machen kann. Gebucht habe ich über expedia.de mit dem bekannt guten Service. Das Hotel hat freies WLAN. Was mich im nachhinein geärgert hat, war der Umrechnungskurs an der Rezeption: Wir erhielten füe einen € nur 22,74 Kč, während der offizielle Kurs besser als 25 Kč war. Also besser woanders wechseln!
Plaza Alta Prag
Ortenovo náměstí 1086/22
170 00 Praha 7-Holešovice, Česká republika
220 407 011
Da uns der Hunger schon quält, beschliessen wir, gleich hier etwas zu essen, zumal die Karte und die Aufmachung eniges verspricht. Wir sind aber etwas enttäuscht, da das Essen leider nicht mithalten kann. Die Fajitas (315 Kč für die Variante mit 170g RIndfleisch) ist leider etwas zu fettig, die Knödel mit Schweinefleischfüllung und Blaukraut (115 Kč) sind leider viel zu fest und schwimmen in Butter und zum Schluss entpuppt sich das “Fried chicken filet with gherkins and either bolied potatoes or french fries” als Schnitzel Wiener Art. Ist zwar mit 135 Kč preislich und geschmacklich ok, aber ich hätte mir was anderes erwartet.
Nach dem Essen und einem Bier geht es noch los auf einen Rundgang ins Viertel. An einem Seitenarm der Moldau stehen Bürotürme und ein schick renoviertes und neu gebautes Wohn und Arbeitsviertel.
Wir schauen uns noch ein bisserl um und landen dann noch in einer Eckkneipe (nein, innen eher ein etwas kühl-edles Bistrot für die Büromenschen hier) in der eine Fußballübertragung der WM (Spanien gegen Chile) läft. Das Bier ist erschwinglich (mein 0,4l MASTER kostet 35 Kč) und wir lassen den Tag langsam ausklingen. Wir schauen noch zur Konzertlocation, dem SaSaZu, das sich ganz inder Nähe befindet. Wir wollen sehen, ob wir dort vor dem Konzert draussen noch etwas essen oder trinken können, was nicht so aussieht.
Samstag 26.6.2010
Frühstück im Hotel: Das Kaffee ist ganz gut, aber der Rest ‘geht so’. Es ist nicht ungeniessbar, aber was soll man von einem kostenlosen Frühstü erwarten, da kommen halt auch nur billige Zutaten auf den Tisch …
Wir erkunden Prag mit öffentlichen Verkehrsmittel und nehmen dazu die Straßenbahn. Das Tagesticket kostet 100 Kč, die Einzelfahrt 25 Kč. Für unsere Tour hätten zwei Einzeltickets gereicht, aber das weiß man leider erst hinterher. Die Tickets erstehen wir im Hotel. Wir nehmen die Linie 12 bis zur Station Ujzed, wo wir die Zahnradbahn zum Petrim Aussichtsturm nehmen wollen. Leider sind auch schon viele andere Touris auf diese Idee gekommen, sodaß schon eine lange Schlange an der Talstation ist. Daher nehmen wir den beschwerlicheren, aber schöneren Weg zu Fuß nach oben. Man hat zuerst eine ser gute Überblick über die Ausdehnung dieser Stadt, kommt aber dann in die Bäume am Gipfel des Hügels, sodaß man eigentlich noch die Mühe des Aufstiegs auf den Aussichtsturm auf sich nehmen müstte, um Prag von hier oben zu sehen – das ist uns aber nach dem Aufstieg zu Fuß zu beschwerlich.
Durch den Park machen wir uns auf den Weg zum Prager Schloß und als wir uns der Innenstadt nähern, sind wir gleich wieder von Touristen umringt. Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig zur Wachablösung im Schloß, die wir aber nur von weitem sehen können.
Bergabwärts nehmen wir den Weg über den gebührenpflichtigen Garten ( kostet 80 Kč pro Person), der aber empfehlenswert ist, da man unter anderem einen schönen Ausblick über die Dächer Prags hat.
Unten kehren wir noch in einem kleinen Biergarten ein, und trinken ein Bier und essen die Gulaschsuppe (war nicht so toll, aber was soll man für 25 Kč auch erwarten …). Aber immerhin entschädigt der Schatten und die Ruhe etwas.
26.6.2010 Gossip im ‘SaSaZu’
Wir sind schon eine halbe Stunde vor Einlaß hier, aber wir sind nicht die Ersten. Es sind schon jede Menge Leute hier, lustigerweise auch viele andere Deutsche, die sich ebenfalls Gossip anhören wollen. Pünktlich um 20 Uhr ist Einlass und es ist auch kein Problem, daß wir keine eTickets haben, sondern nur den Ausdruck der Reservierung. Das wäre in Deutschland nicht so problemlos verlaufen! Das SaSaZu ist ein großer Klub in einer ehemaligen Markthalle, der gut aufgemacht ist und eine fantastische Akustik hat. Unten gibt es eine Tanzfläche, die jetzt als Platz vor der Bühne genutzt wird und außen zum und auf der Empore Sitzplätze und Tische.
Kurz vor 21 Uhr tritt eine lokale Vorband auf, die schon mal eine gute Performance hinlegt. Der Umbau für Gossip geht dann auf flott von statten. Um kurz vor 22 Uhr tritt dann Gossip mit der Frontfrau Beth Ditto auf.
Sonntag 27.6.2010
Heute noch mal “Prag light” bis zum frühen Nachmittag. Doch noch mal ein Kaffee und ein kleines Frühstück im Hotel, damit wir nicht nüchtern aus dem Haus gehen.